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  • BLIND VISION

11.-13.11.2022

Eröffnung: Freitag 11.November 17:00-22:00

Öffnungszeiten:
Samstag/Saturday, 12.11., 15:00-19:00
Sonntag/Sunday, 13.11., 15:00-19:00

Initiiert und realisiert von Matthias Mayer und Maik Schierloh
in Kooperation mit Treptow-Ateliers e.V.

Treptow Ateliers e.V. Wilhelminenhofstr. 83-85, 12459 Berlin-Oberschöneweide
(Eingang links neben Lidl-Supermarkt)

Teilnehmende Künstler*innen:

Boris Abel, Deniz Alt, Jakob Argauer, Emilliano Baiocchi, Lisa Ballmann, Gleb Bas, Olaf Bastigkeit, Hannah Becher, Thomas Behling, Niklas Binzberger, Roland Boden, Pedro Boese, Sascha Boldt, Gunnar Borbe, Elisa Jule Braun, Katja Brinkmann, Joanna Buchowska, Johannes Bünemann, Astrid Busch, Michele Caliari, Diego Castro, Sabatino Cersosimo, Ben Cotrell, COUNCIL OF MANY (Alexine Chanel & Mickaël Faure), Till Cremer, DAG, Chiara Dazi, Leo de Munk, Flavio Degen, Mathias Deutsch, Bruno Di Lecce, Frank Diersch, Nataly Dietz, Maurice Doherty, Grigori Dor, Matthias Dornfeld, Thomas Draschan, Ernst F. Drewes, Cécile Dupaquier, Stefan Heinrich Ebner, Tatiana Echeverri Fernandez, Knut Eckstein, fårce RAIK, Wolfgang Flad, Frederik Foert, Sven-Ole Frahm, Daniela Fromberg, Roland Fuhrmann, Frauke Funkhauser, Veronika Gabel, Paul Gallagher, Anne Gathmann, Clemens Geißler, April Gertler, Paris Giachoustidis, Monika Goetz, Kerstin Gottschalk, Julija Goyd, Jürgen Grewe, Mariola Groener, Harriet Groß, Berenice Güttler, Andreas Hachulla, Ann-Kristin Hamm, Michael Hazell, Andreas Helfer, Christian Hellmich, Christian Henkel, Thomas Henriksson, Forster Herchenbach, Matthias Hesselbacher, Hanna Hildebrand, Birgit Hölmer, Alekos Hofstetter, Stephan Homann, Sonja Hornung, Irène Hug, Franziska Hünig, Patrick Jambon, Maarten Janssen, Heehyun Jeong, Thomas Jocher, Elena Karakitsou, Heiko Karn, Stephanie Keitz, Stephanie Kloss, Silke Koch, Sebastian Körbs, Erika Krause, Matthias Krause Hamrin, Pantea Lachin, Patricia Lambertus, Davide Lantermoz, Oliver Lanz, Laurie Georgopoulos, Daniela Lehmann Carrasco, Ronny Lischinski, Sabine Linse, Ingeborg Lockemann & Elke Mohr, Adrian Lohmüller, Christine Lohr, Antonia Low, Mahony, Ioannis Malegianniakis, Angela Mathis, Rei Matsushima, Matthias Mayer, David Möller, Thomas Monses, Valère Mougeot, Paula Muhr, Timo Nasseri, Mascha Naumova, Enrico Niemann, Fernando Niño-Sánchez, Irina Novarese, Lorcan O’Byrne, Felix Oehmann, Claudia Olendrowicz, Olivia Ines Orsolini, Jurgen Ostarhild, Lydia Paasche, Kirsten Palz, Manfred Peckl, Matteo Peterlini, Pfelder, Katja Pudor, Nika Radić & Georg Spehr, Pedro Reis de Mendonca, Øyvind Renberg, Benjamin Renter, Marie Rief, Yvonne Roeb, Römer + Römer, Stefan Roigk, Annette Ruenzler, Daniel Sambo-Richter, Michel Santos, Özlem Sarıyıldız, Christina Sarli, Damien Sayer, Felicia Scheuerecker, Maik Schierloh, Sandra Schlipköter, Oliver Schmidt, Michael Schultze, Richard Schütz, Eva Schwab, Olivia W. Seiling, Semra Sevin, Chiemi Shimada, Soji Shimizu, Liudmila Siewerski, Heidi Sill, Johanna Smiatek, Erik Smith, Sean Smuda, Elisabeth Sonneck, Frederic Spreckelmeyer, Charlie Stein, Gabriele Stellbaum, Tommy Støckel, Moritz Stumm, Katharina Sucker, Miriam Tölke, Emanuele Torti, Marcus Trägner, Petra Trenkel, Chryssa Tsampazi, Jens Ullrich, Kata Unger, V Stylianidou aka Franck-Lee Alli-Tis, James Verhille, Claudia Virginia Vitari, Anke Völk, Andrea van Reimersdahl, Wolf von Kries, Stefanie von Schroeter, Yvonne Wahl, Christine Weber, Linda Weiss, Tilman Wendland, Claudio Wichert, Daniel Wiesenfeld, Barbara Wille, Markus Willeke, Anne Wodtcke, Ina Wudtke, Bora Yediel, Vittorio Zambardi, Simone Zaugg, Ella Ziegler, Michaela Zimmer, Elmar Zimmermann, Christof Zwiener, Oliver Zwink

INTRO

Mit dem Ausstellungstitel „BLIND VISION“ wollen wir neben einem Blick auf Berlin auch auf die missliche (Raum-)Situation von Künstler*innen in Berlin insbesondere die der Ateliergemeinschaft Treptow-Ateliers hinweisen. Ihr alter Atelierstandort in der Mörikestraße wurde 2018 nach sechs lebendigen Jahren des Austauschs, der gegenseitigen Unterstützung und gemeinsamen Kunstpräsentation gekündigt. Die Gegenwehr zum Verbleib blieb erfolglos, sodass die Gemeinschaft 2020 eine Zwischennutzung am jetzigen Standort in den Rathenau-Hallen in der Wilhelminenhofstraße als Notlösung fand. Die zu erwartende Hiobsbotschaft kam just in diesen Tagen. Die Ateliergemeinschaft mit 26 Künstler*innen muss auch hier bis zum Ende des Jahres wieder ausziehen (Link aktuelle Stellungnahme Treptow-Ateliers e.V.: https://www.treptow-ateliers.de/post/treptow-ateliers-vor-dem-aus)

BLIND VISION

Wer in den letzten Dekaden nach Berlin gezogen ist, hat mit gebastelt an der Entwicklung dieser Stadt. Vermittelte sie für die Einen Aufbruchstimmung (ggf. auch „Abhängstimmung“) in einem alternativen und avantgardistischen Sinn, war sie für die Anderen nur eine Projektionsfläche für profane wirtschaftliche Interessen gepusht vom globalen Marktgeschehen. Eine Vision für alle gab es nie. Die Politik war lediglich bemüht, sich aus vielen alternativen Vorstellungen, die Perlen zu picken. So preiste man u.a. etwa das Nacht- und das prekäre Künstler*innenleben in das Berlin-Marketing mit ein. Diese blinde Vision spiegelt jetzt ein Ort des Geschehens. Eine unrenovierte ehemalig industriell genutzte Halle und weitere ehemals als Büros genutzte Räume, die der Künstler*innengemeinschaft „Treptow-Ateliers“ nebst ihrer günstig angemieteten Zwischennutzungs-Ateliers als Spielwiese auf Zeit von einem Investor zur Verfügung gestellt wurde. Die Gemeinschaft selbst öffnete den Raum für Projekte Dritter. Die Rohheit des historischen Ortes, die Lust und Spontanität der alternativ Nutzenden führen zwangsläufig zurück in die Aura Berlins der 1980er und 1990er Jahre. Und natürlich funktioniert Berlin so immer noch. Doch die Atmosphäre trügt, das Erwachen sitzt bereits im Nacken, so wie eine Droge, die langsam ihre Wirkung verliert. Denn das alles endet und zwar ohne Romantizismus. Die Künstler*innen müssen sich schon bald wieder auf ihren nomadischen Weg begeben. Nur, dass sie eben keine Nomad*innen sind, sondern ursprünglich von ihrem geschätzten Arbeitsort vertrieben wurden. Einzigartig ist ihre Reise schon jetzt, denn sie halten in ihrer scheinbar ausweglosen Situation solidarisch zusammen. Was könnte werden, was könnte sein? Warum ist es eine blinde Vision?

 

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