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  • Hemmungen sind die falsche Form des Widerstands. Die Klasse A.R. Penck

Gruppenausstellung der Klasse A.R. Penck

Laufzeit vom 27.05. bis 01.09.2024 im Schloss Biesdorf Berlin
Vernissage: 26.05.2024

Der Ausstellungstitel entspringt einem bekannten Penck Zitat “Hemmungen sind die falsche Form des Widerstands”. Ausgestellt werden Werke von mehr als 50 Künstler:innen der ehemaligen Klasse A.R. Penck.

A.R. Penck war von 1989 – 2005 Professor für Malerei und Grafik an der Kunstakademie Düsseldorf

Ort
Schloss Biesdorf Berlin
Alt-Biesdorf 55, 12683 Berlin

Künstler:innen

Wolfgang Adam, Stefanie Aselmann, Ji-Hyun Bae, Valerij Baratheli, Carlota Carbonell Valero, Andrzej Cisowski, Birgit Decressin, Joanna Danovska, Antje Dorn, Franz Engler, Andrzej Gora, Michael Goldstraß, Sylwia Graya, Cosima Hawemann, Gudrun Hermen, Christian Heilig, Andrea C. Hoffer, J.B. Huh, Ewa Jaczynska, Andreas Junge, Taka Kagitomi, Christian Korda, Bettina Kohrs, Gesine Kikol, Chidi Kwubiri, Marta Klonowska, Mi-Ryeon Kim, Robert Klümpen, Lubomir Typlt, Alexandre Magno, Benjamin Nachtwey, Stefan Noss, Thomas Nowak, Wolfgang Pilz, Christiane Rasch, Michael Recht, Katrin Roeber, Christine Reifenberger, Römer + Römer, Claudia Schauerte, Catherine Shamugia, Nikita Schmitz, Marina Sailer, Ekatherina Savtchenko, Carrie Stubbs, Anna Tatarczyk, Susanne S.D. Themlitz, Toshiaki Suenaga, Valeriano, Anna Vilents, Grzegorz Waliczek, Yunong Wang, Xin Zhou und A.R. Penck

Kuratiert von Britta Adler

Die Ausstellung im Obergeschoss des Schloss Biesdorf zeigt Werke von A.R. Penck und fast 100 Werke verschiedener Kunstgattungen von 53 seiner ehemaligen Student:innen, die zwischen 1989 und 2005 an der Kunstakademie in Düsseldorf bei ihm studierten. Der Ausstellungstitel „Hemmungen sind die falsche Form des Widerstands“ ist ein bekanntes Zitat A.R. Pencks (1939-2017). Er selbst war ein Meister des Widerstands – gegen das DDR-System, gegen die Oberflächlichkeit im Kunstmarkt und gegen jede Art von Konformität. In der DDR wurde A.R. Pencks Kunst als subversiv betrachtet und seine Arbeit zensiert.
Trotz Überwachung und Repressalien durch die Staatssicherheit, gelang es Penck (mit bürgerlichem Namen: Ralf Winkler), sein Werk durch heimliche Ausstellungen und mit Unterstützung westlicher Künstler:innen und Galerist:innen über die Grenzen der DDR hinaus zu tragen.
Nachdem er aus der DDR ausgebürgert wurde, lehrte er – wie seine Kollegen Joseph Beuys, Jörg Immendorf und Martin Kippenberger – als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf und gab dort von 1989 bis 2005 seine Vision eines ungehemmten Kunstschaffens an seine Student:innen weiter.

Der Titel der Ausstellung spiegelt sich in vielen der gezeigten Werke, so in Michael Rechts (1964-2023) androgyner “Dame mit Forke”, in Lubomir Typlts Bildern schreiender Babys, in der Darstellung der Proteste im Hambacher Forst von Römer + Römer, dem feministischen Empowerment der Arbeiten von Ekatherina Savtchenko, Joanna Danovska und Catherine Shamugia, oder in Marina Sailers Skulptur zur Widerstandskraft der Natur, dem Knautschen des physikalischen Widerstands in der Installation von Christine Reifenberger, Andrea Hoffers stiller Urkraft der Bäume, Bettina Kohrs Ausdruck (nonbinärer) Identität, bis hin zu Chidi Kwubiris kraftvoller Auseinandersetzung mit der “Black Lives Matter”-Bewegung.
Im Unterschied zu anderen Kunstklassen lässt sich der Stil der jetzt gezeigten Werke nicht eindeutig auf Penck zurückführen, doch ist der unverwechselbare Einfluss seiner Denkweise deutlich spürbar. Penck ermutigte seine Student:innen, jegliche Widerstände zu überwinden, den eigenen Ausdruck zu finden und sich hemmungslos der Kunst hinzugeben.

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